Montag, 6. September 2021

Freigänger-Katzen: glp fordert kantonale Lösung im Interesse des Tierwohls

Ein zu hoher Bestand an streunenden Katzen schafft Leid für die Katzen selbst und gefährdet zudem Vogel- oder Reptilienpopulationen. Nachdem der Bund kein Interesse an einer nachhaltigen und tiergerechten Lösung des Katzenelendes in der Schweiz zeigt, wird glp-Grossrätin Claudia Baumgartner einen Vorstoss auf kantonaler Ebene einreichen. Sie fordert vom Regierungsrat aufzuzeigen, welche kantonalen Massnahmen ergriffen werden können, um die übermässige Vermehrung von Streunerkatzen deutlich zu verringern. Insbesondere ist eine Ergänzung der kantonalen Tierschutzbestimmungen mit einer Chippflicht und allfälligen Kastrationspflicht für Freigängerkatzen zu prüfen.

Katzen sind „härzig“ und nebst Hunden die beliebtesten Haustiere. Aber sie können sich, falls nicht kontrolliert, rasant vermehren und schaden so als erfolgreiche Jägerinnen zunehmend auch der Biodiversität (Vögel, Reptilien). In der Schweiz gibt es aktuell über 1,7 Millionen gehaltene Katzen. Zusätzlich zu diesen leben hierzulande gemäss Schätzungen 100'000 bis 300'000 streunende und sich damit unkontrolliert vermehrende Tiere, verursacht zu einem grossen Teil auch durch gehaltene Katzen mit Freigang.

 

Die unkontrollierte Vermehrung führt zu viel Leid bei den herrenlosen Tieren, die oftmals krank und unterernährt sind. Gerade im urbanen Bereich führen zu viele Katzen auf zu kleinem Raum zu Revierkämpfen dieser grundsätzlichen Einzelgänger und (nicht nur dadurch) zu grossen Stresssituationen, verbunden mit einem hohen Verletzungsrisiko für die Tiere. Nicht mehr erwünschte Katzen sowie unerwünschte Jungkatzen landen im besten Fall in völlig ausgelasteten Tierheimen oder werden illegal getötet (Hochrechnungen gehen davon aus, dass rund 100'000 Katzen pro Jahr in der Schweiz getötet werden, weil sie unerwünscht sind).

 

Eine der Hauptursachen für die Streunerpopulationen im urbanen Raum liegt darin, dass zu viele Freigängerkatzen von Privathaushalten, die sich in Basel etwa in Schrebergärten und auf Industriearealen aufhalten, nicht kastriert sind. Zwar werden in der Schweiz schon heute Besitzende von Freigängerkatzen dazu aufgefordert, ihre Tiere zu kastrieren. Dies geschieht jedoch nicht ausreichend, weswegen eine deutliche Auswirkung auf die Katzenpopulation bisher ausgeblieben ist. Tierschutzorganisationen sammeln auch in Basel - in Absprache mit und bewilligt vom kantonalen Veterinäramt - regelmässig streunende Katzen zwecks Kastration und medizinischer Versorgung ein.

In seiner Antwort auf eine Motion im Nationalrat, die Massnahmen einforderte, hielt der Bundesrat fest, dies falle in die Kompetenz der Kantone. Aus diesem Grund fordert glp-Grossrätin Claudia Baumgartner nun eine Prüfung diverser Möglichkeiten. Namentlich sind dies eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen und ein Obligatorium, solche Tiere auch zu chippen.

 

Auskunftspersonen

Claudia Baumgartner, Grossrätin glp Basel-Stadt, 076 578 27 27

Patrick Loeb, Vize-Präsident glp Basel-Stadt, 079 582 45 42