Dienstag, 20. Oktober 2020

Attraktive Wasserlandschaften gegen die Sommerhitze

Wasser kann im Kampf gegen die Hitze in den Städten eine entscheidende Rolle einnehmen. Die Grünliberalen fordern deshalb eine «blaue» Strategie für die Stadt. Mit neuen Wasseranlagen in der Stadt soll Basel in Zukunft für Hitzesommer besser gerüstet sein.

Die sommerliche Hitze nimmt in Basel zu. Die Stadt mit ihrer dichten und versiegelten Struktur entwickelt dabei ihr eigenes Mikroklima, mit hohen Lufttemperaturen auch nachts. Der menschliche Organismus kann sich vom Hitzestress kaum mehr erholen, was insbesondere für ältere und schwache Personen ein Gesundheitsrisiko darstellt. «Im Sommer konzentriert sich das Leben auf das Rheinbord», sagt die selbständige Stadtplanerin Nicole Wirz. «Das ist an sich eine schöne Entwicklung, aber auch in den Quartieren und in der Innenstadt sollten Wasseranlagen für angenehme Kühle sorgen», sagt sie als Mitinitiantin von @HOC. Zudem könnten mit diesen öffentlichen Anlagen auch lokale Kultur- und Gastrobetriebe gestärkt werden. Die Projektgruppe @HOC hat mit ihrer Vision ein Konzept ausgearbeitet, um an verschiedenen Orten mit neuen Wasseranlagen positive stadtökologische und stadtklimatische Effekte zu erzielen.

Nachweislicher Effekt: Kühlung an Hitzetagen

Dass neben der Begrünung auch Wasser zu Kühlung der Städte beitragen kann, lässt sich auch in der Publikation «Hitze in Städten» des Bundesamts für Umwelt (BAFU) nachlesen. Sogenannte «blaue» Massnahmen können ein wichtiger Teil eines lokalen Massnahmenpakets sein. Die Grünliberalen fordern deshalb in einem Vorstoss, dass solche Massnahmen auch für Basel spezifisch geprüft werden. «Bisher konzentrierte sich in Basel-Stadt der Umgang mit Wasser in der Stadtplanung auf den Rhein, die Wasserversorgungssysteme und den Hochwasserschutz. Dabei gäbe es vielfältige Möglichkeiten, mit Wasser attraktive Stadtlandschaften zu gestalten», sagt Grossrätin Esther Keller. Deshalb solle die Regierung prüfen, inwiefern man solche Wasserlandschaften auch in Basel erstellen könnte – sei es bei der Entwicklung von Arealen oder durch die Wiederbelebung alter Bachläufe. Weitere Bausteine könnten Wasserbecken, Teiche, Seen, Fontänen oder Kanäle sein. Auch das Regenwasser sollte in Zukunft besser genutzt werden.

Wasser aus dem Untergrund ans Tageslicht holen

Alte Gewässerverläufe sind aus dem Stadtbild leider weitgehend verschwunden. Die historischen Stadtpläne von Basel zeigen aber über Jahrhunderte weg den Rhein als ganzheitliches System von Gewässern, Bächen und Teichen, welche die Stadt und ihren Lebensraum versorgten. So beispielsweise die Gewässerräume der Wiese, des Allschwilerbachs, des Dorenbachs, des Birsigs und ehemaliger Wasserkanäle. Die natürliche Ressource Wasser wieder an die Oberfläche zu holen, ermöglicht auch attraktive Aufenthaltsräume und eine ökologische Vernetzung für Flora und Fauna. Eine Führung, welche die Initianten am vergangenen Sonntag zum Thema Wasserläufe anboten, stiess auf reges Interesse. Über 25 Personen nahmen am Rundgang teil.

 

Kontakt

Nicole Wirz, Grossratskandidatin glp, Stadtplanerin, +41 79 541 14 35

Esther Keller, Grossrätin glp, +41 76 443 31 41

Projektgruppe @HOC:

· Kommunikation und Konzept Stadtplanung: raumplan wirz gmbh, Nicole Wirz

· Idee und Stadtgestaltung: Studio urbane Landschaften, Gaetano Castiello

· Stadtklima und Umwelt: GEO Partner AG, Andreas Wicki

 

 

· Bild 1: Visualisierung @HOC: Kaserne mit Fontänen

· Bild 2: Konzeptkarte @HOC mit wasserbezogenen Massnahmen