Dem Hitzeschutz an den Schulen kommt angesichts der klimatischen Entwicklungen eine wachsende Bedeutung zu. Kinder zählen zu den gesundheitlich besonders gefährdeten Gruppen an Hitzetagen. Gleichzeitig leiden Konzentration, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden massiv unter zu hohen Temperaturen in den Schulzimmern.
Die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin Regio Basel, die Lehrpersonenverbände FSS und LVB sowie Politiker:innen beider Basel – darunter unsere GLP-Grossrätin Sandra Bothe sind sich einig: Der Hitzeschutz an Schulen ist nicht nur eine pädagogische, sondern auch eine gesundheitspolitische Notwendigkeit.
Was die Medizin sagt - zentrale Fakten
- Bis Mitte des 21. Jahrhunderts ist mit einer Verdoppelung bis Verdreifachung der Hitzetage zu rechnen.
- Zu den besonders betroffenen Risikogruppen zählen Kinder, chronisch Kranke (rund 20 % der Kinder), Schwangere und ältere Menschen.
- Die gesundheitlichen und kognitiven Belastungen durch überhitzte Schulzimmer werden bisher massiv unterschätzt.
- Die Folgen: Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Kopfweh – bis hin zu Kreislaufproblemen.
Forderungen aus der Schule – und warum sie Unterstützung verdienen
Die FSS betont: Die Schule trägt eine klare Fürsorgepflicht gegenüber Schüler:innen und Personal. Die vom Erziehungsdepartement empfohlenen Verhaltensmassnahmen an Schulen reichen nicht aus - sie sind im Alltag oft kaum umsetzbar.
Erforderlich sind konkrete, griffige sowie bauliche und organisatorische Massnahmen: kurzfristig zur sofortigen Entlastung – und mittelfristig bis langfristig für eine (infra)strukturelle Verbesserung.
- 10–15 % der Schuljahreszeit sind bereits heute durch Hitze beeinträchtigt.
- Daten aus dem Sommer 2023 und 2024 zeigen Temperaturen in Schulzimmern von über 30 °C mittags, teils sogar über 40 °C am Nachmittag.
Stand heute:
- Unsere Grossrätin Sandra Bothe hat im November 2023 eine schriftliche Anfrage eingereicht. Die Antworten der Regierung zeigen Handlungsbedarf: https://grosserrat.bs.ch/dokumente/100406/000000406191.pdf
- Schüler:innen haben im November 2024 eine Petition betreffend Hitzefrei in der Sekundarstufe I und II bei extremer Hitze mit bis heute 1024 Unterschriften lanciert
- Unsere GLP-Initiative – zwei Vorstösse für nachhaltigen Gesundheitsschutz an Schulen wegen Hitzebelastung
Sandra Bothe: „Ein wirksamer Hitzeschutz an Schulen sorgt dafür, dass Kinder und Lehrpersonen auch an heissen Tagen gut lernen und gesund arbeiten können.
- Die Motion beauftragt den Regierungsrat, eine umfassende Hitzeschutzstrategie zu entwickeln.
- Diese soll mittel- bis langfristige bauliche und organisatorische Massnahmen umfassen und unsere Schulen auf eine hitzeresiliente Zukunft vorbereiten.
- Der ergänzende Anzug fordert die rasche Prüfung und Umsetzung von Sofortmassnahmen – mit klarem Fokus auf die Schulrealität:
- Monitoring der Raumtemperaturen
- Optimiertes Lüftungsmanagement inkl. Nachtauskühlung (Kamineffekt)
- Alternative Regelung zu „Hitzefrei“, z. B. Betreuung statt Unterricht bei extrem heissen Temperaturen